Die Agentur zur Senkung der Arbeitsmoral

Die ewige Qual unnötiger Meetings. Eine nervtötende Abfolge von zähem Absitzen der Arbeitszeit und stressigem Durchpowern bei Abgaben- und Termindruck. All das in ein standardisiertes Nine-to-Five gepackt, sodass wir in den Wintermonaten kein Tageslicht bekommen. Der letzte Mensch macht das LED-Deckenlicht aus.

Die Arbeitswelt ist segregiert in planende und ausführende Arbeit. Die planende Arbeitswelt hat längst ein Eigenleben entwickelt und sich von der Welt entkoppelt, in der tatsächlich die Dinge in Bewegung geraten. Ein gutes Drittel der Menschen meint, dass der Gesellschaft kein Schaden geschieht, wenn ihre Arbeit ersatzlos wegfallen würde. Sie sind in Bullshit-Jobs gefangen. Die Menschen mit “systemrelevanten” Jobs wiederum verdienen zu wenig und haben kaum Mitsprache. Warum tun wir uns das an?

Workaholics auf Entzug setzen!

Wir sind betriebsblind. Aber das ist kein Unfall, sondern hat System. In uns hat sich eine Ideologie festgesetzt, die uns dazu bringt, lieber sinnlos zu arbeiten als gar nicht zu arbeiten. Die Menschen nennen es Arbeitsmoral.

Sie erzeugt das schlechte Gewissen, das uns in Stress versetzt, wenn wir im entferntesten den Eindruck haben, gerade unsere Zeit zu verplempern. Sie sorgt dafür, dass so viele von uns den eigenen Selbstwert an die Arbeitsproduktivität gekoppelt haben. Sie drängt uns dazu, die eigenen Bedürfnisse lechzen nach Belohnung, nach Freizeit und nach Geselligkeit zu zensieren. Stattdessen sollen wir stets unsere eigenen Grenzen überwinden, denn angeblich ist nichts unmöglich. So geht es immer höher, immer weiter, bis zum Burnout. Just do it.

Wir suchen uns lieber eine Komfortzone innerhalb eines Pyramidensystems, als dessen ausbeuterische Dimension anzuprangern und für Alternativen zu kämpfen. Lieber gestalten wir unsere Komfortzone beschäftigungstherapeutisch und ersticken uns in E-Mail-Fluten, um das schlechte Gewissen zu betäuben, dass wir hier eigentlich nichts Sinnvolles tun. Wir arbeiten doch jede Menge; wir sind doch super gestresst; wir stehen doch kurz vor dem Burnout.

Es reicht! Wir verweigern uns den Zumutungen und Erniedrigungen der Arbeitswelt. Wir nehmen nicht weiter hin, dass 40h/Woche Arbeitszeit seit Jahrzehnten die Norm sind. Wir skandalisieren, dass so viele Menschen keinen Sinn in ihrer Arbeit sehen. Genug mit diesem angstgeleiteten Tunnel, der uns jeden Morgen Mo-Fr in trübe Gesichter und in Bildschirme blicken lässt!

Arbeit? Ich hab’ schon was vor!

Stattdessen fordern wir eine massive Verkürzung der durchschnittlichen Wochenarbeitszeit. Bei der heutigen Arbeitsproduktivität und sinnvoller Arbeitsorganisation könnten wir auch 25h/Woche arbeiten und trotzdem wäre für alles gesorgt, was wir für ein gutes Leben brauchen.

Wir fordern eine Arbeit, welche die Bedürfnisse der Menschen und ihre sozialen Beziehungen ins Zentrum stellen. Wir fordern das Recht auf einen erfüllten Müßiggang, um uns von zwanghafter Unterwerfung unter der Leistungsdiktat zu befreien. Wir fordern das Ende des Fetisches mit der Erwerbsarbeit und die volle Anerkennung von Sorgearbeit und Arbeit, die nicht entlohnt wird.

Wir möchten mit Menschen gemeinsam besprechen, wie wir glücklicher sein könnten, wenn wir unseren Selbstwert nicht an Leistung in unserer Erwerbsarbeit koppeln. Wir möchten helfen, Arbeitszeitreduktionen durchzusetzen und den Menschen zu helfen, so tätig zu werden, dass sie sich in einem solidarischen Umfeld aufgehoben fühlen und ihre Bedürfnisse und Fähigkeiten verwirklichen können.

Lernt unser Angebot kennen oder erfahrt, wie es bei uns in der Agentur vor sich geht! Kommt auf uns zu und macht mit uns eine andere Weise zu leben möglich!